A map of Iceland, indicating the location of Grindavík with a red dot.

Der rote Punkt zeigt die Lage der Stadt Grindavík an.

Erhöhte seismische Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes


Das Wichtigste im Überblick: 
- Es handelt sich um ein lokal begrenztes seismisches Ereignis.
- Es findet keine andauernde Eruption in Island statt.
- Der Flugbetrieb verläuft normal und es ist unwahrscheinlich, dass er durch eine Eruption beeinträchtigt wird
- Island ist auf vulkanische Ereignisse sehr gut vorbereitet 

Reykjavík, 21. November - Seit dem 24. Oktober beobachten Wissenschaftler des isländischen meteorologischen Instituts eine Zunahme der seismischen Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes, die auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten könnte. Die höhere Intensität dieser seismischen Ereignisse, insbesondere in der Nähe der Stadt Grindavík, ist ein Hinweis auf eine mögliche vulkanische Aktivität in diesem Gebiet. Als Vorsichtsmaßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit der Bewohner/innen wurde die Stadt am 10. November evakuiert. Die Evakuierung bleibt in Kraft, bis die seismische Aktivität nachlässt.

Es lässt sich nicht vorhersagen, ob es zu einem Vulkanausbruch kommen wird bzw. wann und wo genau ein möglicher Ausbruch in der Nähe von Grindavík stattfinden könnte. Das isländische meteorologische Institut beobachtet die Situation fortlaufend und analysiert alle Entwicklungen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Zivilschutz und Katastrophenmanagement und einem Team von Wissenschaftlern der Universität Island.

FLUGINFORMATIONEN 
Eine Beeinträchtigung des Flugverkehrs kann nicht völlig ausgeschlossen werden. Die Wissenschaftler halten dieses Szenario jedoch für unwahrscheinlich. Eine mögliche Beeinträchtigung des Flugverkehrs würde von Faktoren wie Ort und Größe des Ausbruchs abhängen. In der Regel sind die Auswirkungen von Vulkanausbrüchen auf bestimmte, lokalisierte Gebiete beschränkt. Der Flugverkehr in die oder aus der Region unterlag bei früheren Ausbrüchen keinen Einschränkungen.

·*   Isländisches Außenministerium: Häufig gestellte Fragen zu Flügen und andere Informationen

Derzeit sind weltweit 46 Vulkane aktiv, ohne dass es zu größeren Störungen im internationalen Flugverkehr kommt.

Map

Diese Karte zeigt die Lage von Grindavík und der Blauen Lagune auf der Halbinsel Reykjanes.

ICELAND IST BESTENS VORBEREITET 
Vulkanische Ereignisse sind in Island nichts Ungewöhnliches: Im Durchschnitt ereignet sich alle fünf Jahre ein Vulkanausbruch. In den letzten drei Jahren gab es auf der Halbinsel Reykjanes drei Erruptionen, die jedoch weder Menschenleben forderten, noch den Flugverkehr beeinträchtigten. Die isländischen Behörden und die Öffentlichkeit sind auf solche Ereignisse sehr gut vorbereitet, und Island hat eines der weltweit effektivsten Systeme zur Bewältigung von Vulkanausbrüchen. Isländische Geowissenschaftler verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Vulkanaktivitäten.

KONTEXT
Island liegt auf dem mittelatlantischen Rücken, wo die nordamerikanische und die eurasische tektonische Platte auseinanderdriften, was Island zu einer der vulkanisch aktivsten Regionen der Welt macht. Regelmäßige seismische Aktivitäten, von kleinen Erschütterungen bis hin zu starken Erdbeben, sind typisch für die isländische Geologie. Die seismische Aktivität in Island ist häufig auf Magmabewegungen unter der Erdkruste zurückzuführen, die manchmal dazu führen, dass sich das Magma den einfachsten Weg an die Oberfläche sucht und einen Vulkanausbruch verursacht.

Das isländische meteorologische Institut, der isländische Polizeipräsident, das Amt für Zivilschutz und Katastrophenmanagement sowie ein Team von Wissenschaftlern der Universität Island beobachten die Situation seit Beginn sehr genau und analysieren kontinuierlich die Entwicklung. Es ist nicht möglich, genau vorherzusagen, ob, wann und wo es zu einem Vulkanausbruch kommen könnte oder welchen Umfang dies hätte. Die Situation wird jedoch ständig genau beobachtet und auf der Grundlage der besten verfügbaren wissenschaftlichen Daten bewertet.

Als Reaktion auf die zunehmende Intensität der seismischen Aktivität hat der isländische Polizeichef am 10. November den Zivilschutz von der Alarmstufe auf die Notfallstufe erhöht. Dies ist die höchste Stufe des Katastrophenschutzes und bedeutet, dass ein Ereignis bereits eingetreten ist, das Personen, Gemeinschaften, Eigentum oder die Umwelt schädigen könnte oder bereits geschädigt hat. In dieser Phase werden unverzüglich Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu gewährleisten, Leben zu retten und Verletzungen, Schäden und/oder Verluste zu verhindern.

Die Menschen sind aufgefordert, wachsam zu sein und sich über die unten angegebenen Links auf dem Laufenden zu halten. Das Gebiet um Grindavík ist abgeriegelt und die Polizei wird den Zugang zur Stadt sperren.

Weitere Informationen:

Isländisches meteorologisches Institut: Informationen über die seismische Aktivität und die Entwicklung der Ereignisse

Isländisches Außenministerium: Häufig gestellte Fragen zu Flügen und andere Informationen

Isländische Straßenverwaltung: Informationen über Straßenverhältnisse und Sperrungen in der Region Reykjanes

Safetravel: Aktuelle Informationen zur Sicherheit

Der nationale isländische Rundfunk: Berichterstattung

Visit Reykjanes: Aktuelles aus der Region

Erhöhte seismische Aktivität auf der Halbinsel Reykjanes